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„Exkursion zu Moosen und Flechten mit Herrn Dr. Oliver Dürhammer, organisiert von der Ortsgruppe Bund Naturschutz Bad Abbach“

Bei winterlichen Temperaturen starteten am 24.2.24 ca. 25 Teilnehmer zu einer interessanten Führung zum Thema „Moose und Flechten“ in Oberndorf. Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz Bad Abbach konnte hierzu den Referenten Dr. Oliver Dürhammer gewinnen, der auch „Herr der Flechten“ genannt wird.  Dr. Dürhammer, beruflich als  Gymnasiallehrer für Biologie und Chemie tätig, ist einer der drei Regionalstellenleiter für Flechten und Moose in Bayern und gilt als international anerkannter Experte auf diesem Gebiet. Nach einer kurzen Einführung zur Eingruppierung der Moosen und Flechten – Moose gehören zu den Sporenpflanzen und Flechten gehören zu den Pilzen, die mit Algen eine Lebensgemeinschaft bilden- konnten an Häusern, Pflasterflächen und Mauern in Oberndorf die ersten Exemplare gesichtet und bestimmt werden. Salopp im Volksmund gesagt, sind Moose und Flechten alles das, was wegfliegt, wenn die Menschen mit einem Schlauch oder Kärcher über die Flächen gehen.

Zwischen Pflastersteinen befindet sich das „Laubmoos“, die großen Moospolster auf Dächern sind das „Dachdrehzahnmoos“ und an Mauern befindet sich das „Mauerdrehzahnmoos“. Häufig auf Müllhäuschen vorkommend sowie auf Waschbetonplatten findet man das „Gemeine Kissenmoos“. Das „Schlafmoos“ wurde früher in die Kissen gestopft, weil es sehr weich ist. Dr. Dürhammer erklärte den Teilnehmern, dass Moose ein optimales Wachstum bei 5 Grad Celsius haben, sie überdauern den Sommer und wachsen nur im Winter. Sie sind hervorragende Wasserspeicher und können ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Wasser speichern.

Viele Fragen der Naturfreunde konnten geklärt werden; so auch die Frage, ob Moos auf Hausdächern prinzipiell schädlich ist.

Die gräulichen und gelben Flechten (z.B. die „Laubflechte“), die an vielen Sträuchern und Bäumen in Gärten zu finden sind, haben nur eine haftende Struktur und sind daher für die Pflanzen nicht schädlich. Flechten wachsen prinzipiell sehr langsam und behindern dadurch auch nicht das Wachstum von Knospen. Dr. Dürhammer erklärte, dass sie eigentlich ein Anzeiger für „gute Luft“ sind, da schädliche Gase ihr Wachstum behindern können. Der Rückweg führte die Gruppe durchs Waldgebiet der Oberndorfer Hänge.