Wildnis erleben!
„Wildnis, das ist für viele etwas aus dem Fernseher oder aus den Outdoor- Katalogen.
Die BN Kreisgruppe und das Radula – Team wollen deshalb alle Naturfreunde recht herzlich einladen, gemeinsam mit ihnen die Faszination der Wildnis zu erleben. Es gibt sie nämlich, wenn auch oft versteckt, die wilden Stellen - auch im Landkreis Kelheim.
Wildnis war früher das Reich des Bösen, des gefährlichen Wolfes, der Hexen und Zauberer.
Heute wird zunehmend vielen Menschen die Bedeutung des natürlichen Erbes des Planeten bewusst. Die wilden Tiere und Pflanzen Europas, Deutschlands und Bayerns sind ein Teil dieses Erbes die es zu erhalten gilt. Hinzu kommt die wachsende Sehnsucht der Menschen wilde, ursprüngliche Natur zu erleben. Beidem will das Wildniserlebnisprogramm des Bund Naturschutzes gerecht werden.
Neben einem umfangreichen Umweltbildungsangebot von Radula für Kindergärten und Schulen, u.a. gefördert durch das Bayerischen Umweltministerium, hat die BN Kreisgruppe zusammen mit Radula ein zusätzliches Angebot speziell für Kinder bzw. Familien vorbereitet. Zu diesen Veranstaltungen sind natürlich auch alle interessierten Naturfreunde stets willkommen. Das Naturerlebnisangebot der Kreisgruppe reicht von spielerischen Naturexkursionen zu den „wilden“ Stellen“ des Landkreises, einem Fotowettbewerb bis hin zu einem Wildniscamp für Kinder. Desweiteren gibt es einen Tagesausflug in die „Wildnis“ des Nationalpark Bayerischen Wald und Vorträge und Informationsveranstaltungen.
Zur Wildnis gehören auch die wilden Tiere. Die BN Kreisgruppe ist froh darüber in den Monaten Mai und Juni die interaktive Ausstellung „DIE GROSSEN VIER – Bär, Wolf, Luchs,.....Mensch“ im Kurhaus Bad Gögging präsentieren zu können. Zwischen dem Spannungsfeld „wilder Bestie“ und „Kuscheltier“ sucht die Ausstellung den Mittelweg.
Nicht nur die großen Beutegreifer sondern auch der Mensch und sein Umgang mit den Wildtieren stehen im Mittelpunkt. Nicht immer verläuft die Rückkehr dieser Beutegreifer so problemlos wie bei der Wildkatze, die 2015 im Landkreis wieder erstmals nachgewiesen wurde.
Die Ausstellung informiert mit 14 informativen Rollups und Mitmachstationen wie z.B. dem Luchstisch über die Biologie, Lebensraumansprüche und aktuellen Status dieser Tiere in Europa sowie ihre Gefährdung. Durch die Vielzahl an interaktiven Elementen wurde die Ausstellung insbesondere für Kinder und Jugendliche spannend gestaltet.
Wie sich das Heulen der Wölfe anhört oder welchen Gefahren ein Luchs in zersiedelten Gebieten ausgesetzt ist.
„Mut zur Wildnis“ und die „Urwälder von Morgen!“
Passen Bär, Luchs und Wolf noch in unsere Kulturlandschaft? Haben wir noch Raum für Wildnis? Das sind u.a. die Fragen die Mitglieder der BN Kreisgruppe in diesem Jahr beschäftigen wird. Fakt ist die Bundesrepublik Deutschland hat sich in der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt verpflichtet, dass fünf Prozent der Wälder bzw. 10 Prozent der „Staatswälder“ bis 2020 der natürlichen Entwicklung überlassen werden.
Ein umstrittenes Ziel, von dem wir noch sehr weit entfernt sind. Fakt ist auch, nur großflächig, ungenutzte Waldgebiete, die sogenannten „Urwälder von morgen“, bringen mit ihrer Dynamik jene Artenvielfalt hervor, wie sie selbst in sehr naturnah bewirtschafteten Forsten nicht vorkommt. Sie sichern damit die ursprüngliche mitteleuropäische Waldartenvielfalt. „Etwas von Wildnis muss der Wald haben, sonst stirbt seine Natur vor lauter Kultur“ Ein Zitat von Geheimrat Rebel aus dem Jahre 1928, dass für den BN heute noch gilt.
Eine Ahnung dieser ursprünglichen Wildnis der Urwälder vermitteln heute die Kernbereiche der Nationalparke, länger unbewirtschaftete Naturwaldreservate und Naturschutzgebiete mit den entsprechenden Verordnungen.
In ein derartiges FFH Gebiet ((spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen)), und Naturwaldreservat führt die erste Naturexkursion des BN.
Das Radula Team und die BN Kreisgruppe laden Kinder, bzw. Familien und Interessierte Naturfreunde am Sonntag, den 22. Februar 2015 in die "Waldwildnis" des Frauenforstes ein. Mit den Biologinnen und Naturpädagoginnen Michaela Schlosser und Elisabeth Brunner, begleitet von Förster Erwin Engesser.
Die Bedeutung des FFH Gebietes und Naturwaldreservates liegt neben dem Waldmeister-Buchenwald im Vorhandensein zahlreicher Dolinen, Karsthöhlen und aus keltischer Zeit stammender Erz-Schürfgruben.
Die Karsthöhlen sind u.a. das Winterquartier seltener Fledermausarten, wie z. B. des „Großen Mausohr“.
Wenngleich die Natur scheinbar noch im Winterschlaf ist, so werden die Exkursionsteilnehmer bei dieser Aktion u.a. die ersten Anzeichen für das „große Erwachen“ finden. Bäume ohne Blätter sind schwerer zu bestimmen, mit ein paar Tipps von Radula ist dies aber kinderleicht. Und die Tiere, die nicht schlafen, hinterlassen Spuren und die gilt es zu entdecken.
Treffpunkt ist um 14 Uhr am Forsthaus in Irlbrunn Ende der Aktion ist gegen 16 Uhr.