Gift auf dem Acker - Wie gefährlich ist Glyphosat?
Über Glyphosat, das global meist verwendete Herbizid, wurde in den vergangenen Wochen breit diskutiert, denn seine EU-Zulassung galt nur bis zum 30. Juni 2016. Die EU-Kommission hat jedoch kurz vor Ablauf dieser Frist die Wiederzulassung für 18 Monate erteilt. Große Mengen an Glyphosat werden in Nord- und Südamerika beim Anbau von gentechnisch veränderten herbizidresistenten Pflanzen eingesetzt, aber auch ohne Anbau solcher Gentech-Pflanzen in der EU gewann Glyphosat in der EU und in Deutschland immer mehr an Bedeutung: laut Werbung ist es wirksam und ungefährlich.
Doch das Spritzmittel hat seinen Nimbus verloren und ist mittlerweile sehr umstritten, weil es laut dem WHO-Gremium IARC (International Agency for Research on Cancer) im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Glyphosat-Rückstände wurden in verschiedensten Lebensmitteln gefunden. Darüber hinaus reduziert sein Einsatz die Artenvielfalt, denn wo Beikräuter beseitigt werden, verschwinden auch Insekten und andere Tiere, die direkt oder indirekt auf die Vielfalt von Wildpflanzen angewiesen sind. Zudem gefährdet Glyphosat das Bodenleben und Wasserorganismen. Die schädliche Wirkung wird vielfach durch Beistoffe noch erhöht.
Der Vortrag befasst sich vornehmlich mit den gesundheitlichen Wirkungen von Glyphosat und seinen Effekten auf die Biodiversität. Doch das umstrittene Zulassungsverfahren und die Frage, welche Studien und welche Akteure hierbei eine Rolle spielen, werden ebenfalls diskutiert.
Veranstalter: Ökoallianz für den Landkreis Kelheim und Bund Naturschutz Kreisgruppe Kelheim
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung vom 19. Juli 2016 - pdf!