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Die Chance für einen Auennationalpark vergeben!

Für den BUND Naturschutz ist es eine große Enttäuschung, dass Ministerpräsident Markus Söder als früherer Nationalparkbefürworter und Umweltminister aus Angst vor zu vielen kritischen Stimmen in der eigenen Fraktion einen zukunftsschädlichen Rückzieher gemacht hat. Die von ihm angekündigten Aktivitäten im Bereich der Naturparke, z.B. Umweltzentren können einen Nationalpark nicht ansatzweise ersetzen.

Die Absage an einen dritten Nationalpark in Bayern ist ein herber Rückschlag für den Naturschutz insgesamt und eine Missachtung der Bürger vor Ort und für die Mehrheit der Bürger, die in ganz Bayern einen dritten Nationalpark befürworten.

Der BUND Naturschutz wird weiterhin für einen dritten Nationalpark ob im Steigerwald, der Rhön, dem Spessart, im Ammergebirge oder in den Donauauen kämpfen.

Für die BN Kreisgruppe Kelheim ist dabei weiterhin der spezielle Einsatz für einen Auennationalpark in den Donau- und Isarauen von besonderer Bedeutung.

24.04.2018

Denn ein Nationalpark Donau-Auen macht für die BN KG Kelheim nach wie vor Sinn:

Weil Flüsse und Auen zu den artenreichsten, aber auch gefährdetsten Lebensräumen Mitteleuropas gehören, deren biologische Vielfalt in Wäldern ohne forstwirtschaftliche Nutzung deutlich erhöht ist und deren biologische Vielfalt mit steigender Naturnähe deutlich zunimmt.

Weil an der Donau zwischen Lechmündung und Ingolstadt sowie an der mittleren Isar bei Freising die größten zusammenhängenden und naturschutzfachlich wertvollsten Auwälder erhalten geblieben sind. 

Weil in diesen Auenbereichen mehr als 3.000 Tierarten nachgewiesen wurden. Zu den zahlreichen Vogelarten zählen alle sieben Spechtarten (Buntspecht, Mittelspecht, Kleinspecht, Grauspecht, Grünspecht, Schwarzspecht und Wendehals) des Flachlandes Mitteleuropas. Die hiesigen Auwälder beherbergen 55% aller in Bayern vorkommenden Libellenarten und zahlreiche seltene Tagfalterarten. Mehr als 500 Pflanzenarten sind in den Gebieten zu finden, darunter zahlreiche gefährdete Arten der „Roten Liste“, die in Auen ihren Schwerpunkt haben.

Weil wir für den Erhalt der besonders artenreichen Donau mit ihren Alpen-Zuflüssen eine europaweite Verantwortung haben und weil ungenutzte Bereiche und „Wildnis“ in unserer Landschaft extrem selten geworden sind.

Und letztlich, weil die freifließende Donau zwischen Pförring und Kelheim mit der Weltenburger Enge zu den ökologisch besonders wertvollen Donauabschnitten gehört.

Aus regionaler Sicht wird sich die BN Kreisgruppe Kelheim weiterhin dafür einsetzen, dass die naturschutzfachliche Bedeutung der Weltenburger Enge sich auch in einer neuen zeitgemäßen und überarbeiteten Naturschutzverordnung für das Naturschutzgebiet Weltenburger Enge niederschlägt, sowie die verbindlichen Auflagen und die Empfehlungen des Europarates zum Europadiplom zeitnah umgesetzt werden.

In seiner Studie „Mehr Naturwälder für Bayern“ aus dem Jahr 2015 legen der BUND Naturschutz in Bayern (BN) und Greenpeace Deutschland Vorschläge für ein Naturwaldverbundsystem für Bayern vor. Auf Anregung der BN Kreisgruppe Kelheim findet sich darunter auch der „Hienheimer Forst“ mit seinen naturnahen Buchenwäldern. Wälder,  die das Potential für eine Naturwaldentwicklung haben.

Dies wäre ein wirksamer und preiswerter Beitrag für den Naturschutz und eine Möglichkeit das 10 Prozent Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie für nutzungsfreie Naturwälder bis 2020 doch noch zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Forstner

BN Kreisvorsitzender

KG Kelheim