Wildbienen in Mainburg

Wildbienen-Experte Erwin Scheuchl hat im Gebiet der Stadt Mainburg eine Wildbienen Kartierungen durchgeführt, Konrad Pöppel, Vorstand der Kreisgruppe Kelheim und passionierter Naturfotograf, schöne Bilder gemacht.

Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea): Ein Weibchen der Auen-Schenkelbiene sammelt ein Pollen-Pflanzenöl-Gemisch zur Einlagerung in die Brutzellen (Gelbe Substanz an den ausgestreckten Beinen). Der Kuckuck von ihr, die Schmuckbiene (Epoloides Coecutiens) kommt zwar in dem Gebiet vor, habe ich aber noch nicht vor die Kamera gebracht.

Zahntrost-Sägehornbiene (Melitta tricincta). Die fliegt fast ausschließlich auf Roten Zahntrost, der spät blüht und die Flugzeit von August bis September bestimmt.

Blutbienenart (Sphecodes spec.): Die Blutbienen sind Kuckucke. Sie sind sich alle sehr ähnlich und deshalb auf Bildern nahezu nicht zu identifizieren. Der Blütenbesuch variiert stark. In diesem Fall wird sich am Nektar des Feinstrahls (Erigeron annuus) bedient.

Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae). Die Art ist fast ausschließlich auf Efeu spezialisiert und fliegt daher sehr spät bis in den Oktober. Die Bestimmung orientiert sich am Efeu-Besuch, weil verwandete Colletes-Arten sehr ähnlich aussehen.

Garten-Wollbiene Paarung (Anthidium manicatum): Fliegt von Juni bis August. Eine recht häufige Wildbienenart, die wie der Name sagt, oft in Gärten beobachtet werden kann.

Garten-Wollbiene Männchen (Anthidium manicatum): Die Männchen suchen sich oft kleinere Reviere, die sie dann ständig z.B. auch gegen Honigbienen oder Hummeln verteidigen. Heuer hat ein Männchen einen Lavendelstock bei mir in Beschlag genommen und den ganzen Tag Honigbienen und Hummeln angegriffen. Über 2 Wochen blieb aber immer noch Zeit die auf Besuch anfliegenden Weibchen zu begatten.

15.10.2023

Auf dem Gebiet der Stadt Mainburg wurden 2023 Kartierungen von Wildbienen auf insgesamt 7 ausgewählten Flächen durchgeführt. Diese Untersuchungen wurden von dem Wildbienen-Experten Erwin Scheuchl durchgeführt. Der gelernter Graphik-Designer hat irgendwann sein "Hobby" Wildbienen zum Beruf gemacht. 2018 wurde im der der Akademiepreis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verliehen. Er hat etwa 20 Wildbienenarten als erster beschrieben. Die Ergebnisse sind noch nicht veröffentlicht.
Es wurden zwar keine wirklichen Sensationen gefunden, aber doch interessante Arten, wie z.B. die Schmuckbiene Epeloloides coecutiens, die von Mitte Juli bis Ende August fliegt. Die Schmuckbiene ist ein Kuckuck, der weitverbreitet, aber selten ist. Der Wirt ist primär die Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea). Die Besonderheit der Macropis-Arten, ist, dass diese "oligolektisch" Gilbweiderich besuchen, der keinen Nektar, sondern neben Pollen noch Blumenöl liefert. Mit dem wasserabweisenden Blumenöl kleiden die Weibchen die Brutzellen aus. Den für sich selbst benötigten Nektar holen sie sich durch Besuche anderer Blüten.

Kreisvorsitzender Konrad Pöppel hat dadurch unterstützt, dass er etliche Wildbienen im Gebiet abgelichtet hat. Die Bestimmung hat - wenn möglich - meist Erwin Scheuchl übernommen. Einen Auszug der Wildbienenbilder können Sie in der angehängten Galerie einsehen.

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