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Krötenwanderung früh gestartet

Fünf Krötenzäune werden im Landkreis betreut

02.04.2024

Bedingt durch die milden Temperaturen Mitte Februar war der erste stärkere Abend mit wandernden Kröten schon am Donnerstag, den 22. Februar. Davor konnten nur Einzeltiere beobachtet werden. Da es seit Freitag wieder trocken und kalt ist, ist derzeit eine Wanderpause. Bei leichtem Regen und Temperaturen über 5 Grad herrschen günstige Bedingungen. Dann werden die Erdkröten wieder unterwegs sein.

Landkreisweit betreut der BUND Naturschutz 2 Krötenzäune und hilft beim Aufbau von 3 weiteren, die von Tierfreunden und Mitgliedern betreut werden. Am ersten Krötenwandertag in diesem Jahr konnten an einem Zaun knapp 30 aus den Kübeln entnommen werden, an anderer Stelle waren es knapp 90, denen über die Straße geholfen wurde. Leider sind an ungesicherten Stellen oder bei kleinem Wanderaufkommen schon wieder etliche überfahren worden.

Durch Beschilderung mit Hinweis auf „Krötenwechsel“ unterstützt der Kreisbauhof, aber auch einzelne Kommunen. Die Untere Naturschutzbehörde unterstützt beim Ankauf von Zaunmaterial. Der Apell an die Autofahrer ist, in den gekennzeichneten Bereichen langsam zu fahren und auch mal auszuweichen, aber ohne die Gefährdung anderer Fahrzeuge in Kauf zu
nehmen.

Bayernweit sind die Tendenzen – trotz einiger erfreulicher Zunahmen – insgesamt deutlich negativ. Primär liegt das in der deutlichen Verkehrszunahme, insbesondere in den frühen Abendstunden. Dies ist für die Kröten die Hauptzeit für die Wanderung. Der bayernweite Trend lässt sich
auch im Landkreis bestätigen. Zum Beispiel gab es vor 30 Jahren bis zu 8 Krötenzäune alleine im südlichen Landkreis, die alle aufgrund des Rückgangs an wandernden Tieren aufgegeben werden mussten.

Durch das Aufstellen der Krötenzäune werden nur erwachsene Tiere auf dem Weg zum Ablaichen unterstützt. Schon beim Rückweg gibt es oft keine Hilfe, weil die Rückwanderung in alle Himmelsrichtungen erfolgt. Ganz schwierig wird es für den Amphibiennachwuchs, der im Spätsommer das Gewässer verlässt. Die kleinen Hüpferlinge brauchen deutlich länger, um eine Straße zu überqueren und werden beim Überfahren gar nicht wahrgenommen.
Heutzutage finden sich nur noch Erdkröten an den Zäunen im Landkreis. Grasfrosch, Springfrosch, Molche sind Einzelfälle, haben aber vor Jahrzehnten noch zum normalen Sammelgut gehört. Die Lösung kann nur sein, dass an allen relevanten Stellen, Durchlässe für die wandernden Tiere angelegt werden. Hier ist man auf einen gesellschaftlichen Konsens zur Bereitstellung von Mitteln durch die Straßenbauämter angewiesen.