Jahreshauptversammlung der KG Kelheim

Umweltbildung NANU mit sehr erfolgreichem Jahr

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des BUND Naturschutz konnte Kreisvorsitzender Konrad Pöppel stv. Landrat Franz Aunkofer, Kreistagsmitglied Richard Zieglmeier sowie das Vorstandsmitglied des Landschaftspflegeverbandes Klaus Blümlhuber neben etlichen Kreisgruppenmitgliedern begrüßen.

Zu Beginn berichtete Dr. Birgit Kraus, Leiterin des Umweltbildungsprojekts NANU, über ein äußerst erfolgreiches Jahr. Der Start in die Saison 2023 erfolgte Anfang Mai mit einer Auftaktveranstaltung unter dem aktuellen Schwerpunktthema „Lebenselixier Wasser - Grundlage allen Lebens“. Bis Anfang November folgten zahlreiche Lebensraumführungen und Naturexkursionen, u.a. zu Themen wie Lebensraum Wiese, Wasser, Hecke und Wald. Nach den coronabedingten Einschränkungen der letzten Jahre war die Nachfrage der Schulen und Kindergärten nach außerschulischer Umweltbildung sehr groß. Das bedingte einen Rekord bei den teilnehmenden Kindern. Insgesamt wurden heuer vom NANU-Team 108 Veranstaltung mit über 2420 Kindern und Jugendlichen aus dem Landkreis Kelheim durchgeführt. Die Teilnehmenden kamen dabei aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Einrichtungen, angefangen vom Kindergarten über Grund-, Mittel- und Realschule, Gymnasium bis Berufsschule sowie Förderschule.

Nach viel Applaus für das sehr engagierte NANU-Team trug Schatzmeisterin Regina Kiermayer ausführlich zu den Jahresabschlüssen im Jahr 2021 und 2022 vor. Aufgrund der 50-Jahr Feier, aber auch coronabedingt wurde jeweils mit einem leichten Minus abgeschlossen. Für das laufende Jahr konnten neue Einnahmen erschlossen werden, die eine Trendumkehr mit  stabilem Plus erwarten lassen. Rechnungsprüfer Andreas Ehrmaier lobte die tadellose Buchführung. Es  gab keinerlei Beanstandungen. Die Entlastung von Schatzmeisterin und Vorstandschaft wurde einstimmig genehmigt.

Im Rückblick auf das aktuelle Jahr betonte Vorsitzender Konrad Pöppel, dass die gesamte Vorstandschaft sehr stolz auf das NANU-Team und deren hervorragende Arbeit ist. Auch der Büroleiterin Regina Kiermayer dankte er für die immer zuverlässige und engagierte Arbeit. Den Vorstandsmitgliedern dankte er für die umfangreiche Unterstützung, vor allem auch außerhalb der drei Vorstandssitzungen bei Vorbereitung und Durchführung vieler Veranstaltungen. Zum Standard gehörten wieder die  Krötenzaunbetreuung und die Naturkundlichen Wanderungen.

Besonders hervorgehoben wurde von ihm auch der Einsatz der Ortsgruppen in Abensberg, Bad Abbach, Mainburg und Siegenburg mit Ihren Vorsitzenden Peter Forstner, Dr. Richard Pickl, Edda Hein und Georg Flaxl. Letzterer hat z.B. das Thema „Biberpatenschaft“ neu aufleben lassen. Interessierte können dazu bei der Kreisgruppe anfragen.

Die Mitglieder kümmerten sich um den Grundstücksbesitz vor Ort und betrieben Öffentlichkeitsarbeit etwa beim Waldtag und den Regional- und Umwelttagen in Kelheim.

Es konnten mit Dr. Franz Leibl zu „50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald“ und Prof. Dr. Karl Auerswald zu „Mehr Dürre und Hochwasser in Bayern“ hochkarätige Referenten für zwei gut besuchte Vorträge gewonnen werden.

Eine unverzichtbare Größe bei den Arbeiten in den sehr wertvollen Naturschutzgebieten der Sandharlander Heide oder der Binnendünen in Offenstetten und Siegenburg ist der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF. Mit ihm wird an vielen weiteren Stellen zusammengearbeitet. Ohne ihn würden große Teile der Natur im Landkreis schon verschwunden sein. Aktuell wird beim Biotopverbund der Stadt Mainburg eng zusammen gearbeitet. Unter anderen gab es dort eine 30 Jahr Feier mit Thorsten Glauber (Umweltminister), Richard Mergner (Vorstand des BN-Landesverbandes), Landrat Martin Neumeyer, der Vertreter der Regierung Niederbayern, sowie Bürgermeister Helmut Fichtner.

Es gibt auch viele Schattenthemen im Landkreis Kelheim, zu denen der Einsatz des Verbandes notwendig ist, um weitere Schäden an Natur und Umwelt einzudämmen.

Beim Thema Flächenverbrauch ist etwa die geplante AMAZON-Ansiedlung nur die Spitze des Eisbergs. Hier ist der Bürgerinitiative vor Ort mit Vorsitzendem Roland Weiß zu danken und sie ist bei Ihrem Einsatz massiv zu unterstützen, um aus guten Gründen die Ansiedlung zu verhindern.

Das Neustädter Becken und die Bereiche entlang der Donau sind Schwerpunkte bei der ungezügelten Entnahme von Oberflächen- und Grundwasser. Die Grundwasserneubildung reicht dort bei weitem nicht aus, um die gewünschten Bedarfe von Industrie und Landwirtschaft zu decken. Der Pegel Kelheim hat im Durchschnitt etwa 0,7 m weniger Wasser als noch vor 50 Jahren. Beim Abenspegel in Mainburg fehlt etwa ein Drittel. Konsequenzen wären, die Reduzierung und Mehrfachverwendung von entnommenem Wasser oder die Förderung der Grundwasserspeisung.

Dann wurde noch das Nationale Naturmonument „Weltenburger Enge“ angesprochen. Leider lässt die erlassene Verordnung zu, dass die Kiesbänke für Freizeit und Tourismus massiv genutzt werden dürfen. Die Bezeichnung „Nationales Freizeitmonument“ trifft die Realität vor Ort und zeigt deutliches Behördenversagen.         

Am Ende ging Kreisvorsitzender Konrad Pöppel noch auf die Landtagswahlen ein. Er stellte fest, dass er sich bei den Äußerungen vieler Spitzenpolitiker im bayerischen Wahlkampf als im Ehrenamt für Umwelt- und Naturschutz eintretender Mensch, immer wieder massiv angegriffen fühlte. Anderen Mitgliedern ging es ähnlich. Es hat den Anschein, dass einem kurzfristigen Wirtschaftsvorteil und dem Populismus unsere Lebensgrundlagen bedenkenlos geopfert werden.

Bei dem kurzen Ausblick auf 2024 betonte Pöppel, dass letztlich alle Themen aus den Vorjahren, wie z.B. Flächenverbrauch oder Artensterben, weiter bearbeitet werden müssen. Der Landesverband wird 2024 das Thema „Wasser“ als Thema hervorheben, dem sich natürlich die Kreisgruppe anschließt. Nach dem Jahresrückblick ging es schnell zum gemütlichen Teil über. An den Tischen wurden verschiedenste Themen intensiv diskutiert.