Jahreshauptversammlung BUND Naturschutz Kreisgruppe Kelheim
Vor kurzem wurde der langjährige Kreisvorsitzende Peter Forstner bei der Jahreshauptversammlung des BUND Naturschutz mit der Vereinsnadel in Gold geehrt.
Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung am 6. November 2024 in Abensberg wurde über die Aktivitäten der Mitglieder im Landkreis berichtet. Neben etlichen positiven Projekten durch die Kommunen im Landkreis, muss aber insbesondere dem enormen Flächenverbrauch entgegengewirkt werden.
Kreisvorsitzender Konrad Pöppel freute der Besuch einer Abordnung der „BI Abensberg und Umgebung“, die mit viel Herzblut und Sachverstand die geplante Ansiedlung von Amazon mit dem Überbau von vielen Hektar Fläche verhindern will. Neben Bgm Christian Nerb aus Saal war von der Politik auch Kreisrat Richard Ziegelmeier aus Abensberg anwesend. Überraschend ist auch der stv. Landesgeschäftsführer Stefan Maurer vom Landesverband dazugestoßen, um die Auszeichnung des langjährigen Kreisvorsitzenden Peter Forstner mit zu begleiten. Alle Mitglieder und Interessierten wurden Willkommen geheißen.
Die Versammlung begann mit der Laudation für den langjährigen Kreisvorsitzenden Peter Forstner, der für sein Engagement von 2002 bis 2021 als Kreisvorsitzender großen Applaus bekam. Zu seinen ganz besonderen Leistungen zählte die Gründung 2005 und permanente Förderung des Umweltbildungsprojekts NANU. Sein Einsatz für eine naturschonende Landwirtschaft und für die Agenda 21 - später dann Leader-Projekte - sowie für die Landschaftspflege war enorm.
Stefan Maurer bedankte sich auch im Namen des Vorsitzenden Richard Mergner für die Tätigkeit im Landesbeirat und im Landesarbeitskreis „Landwirtschaft“. Er verlieh ihm die „Note 1 mit Stern“ für sein Engagement im BN.
Peter Forstner bedankte sich bei allen Mitgliedern und Organisationen, wie z.B. dem Kelheimer Landschaftspflegeverband VöF, für die gute Zusammenarbeit. Sehr stolz sei er darauf, dass es ihm gelungen war, eine gute Nachfolge bei NANU, im Kreisvorstand und auch in der Ortsgruppe Abensberg zu hinterlassen.
Zur Ehrung passend stellte Dr. Birgit Kraus das Projekt „Lebensraumführungen NANU“ vor. Das Team kommt zu den Kindern bzw. an die Schulen. Das aktuelle Projektthema „Lebenselixier Wasser“ wird die nächsten zwei Jahre von „Hecken und Feldgehölze“ abgelöst. Im Jahr 2024 war die Bilanz wie folgt: 117 Lebensraumführungen mit 2 484 Teilnehmer in 28 verschiedene Einrichtungen.
Bei der zusätzlichen Jubiläumsveranstaltung „20 Jahre Umweltbildung BUND Naturschutz Kelheim“ an der Grundschule Siegenburg waren auch Gründer Georg Flaxl und der damalige Rektor Gantner anwesend.
Die wichtigsten Zahlen zu den Finanzen der Kreisgruppe wurden von Schatzmeisterin Regina Kiermayer vorgetragen. Das Kalenderjahr 2023 startete mit einem Guthaben der Kreisgruppe von ca. 15 100 und endete mit 21 400 Euro. Von Rechnungsprüfer Andreas Ehrmaier konnte eine sehr gewissenhafte und perfekte Buchführung festgestellt werden, die zur einstimmigen Entlastung von Schatzmeisterin und Vorstand führte.
Im nachfolgenden Tätigkeitsbericht von Konrad Pöppel wurden Ausschnitte der Verbandsaktivitäten vorgestellt. Themen waren die Grundstückspflege incl. Wegesicherung, der Arten- und Tierschutz mit Krötenzaunbetreuung, Storchenhilfe oder Kartierungen. Zusätzlich gab es Informationen zur Verbandsarbeit und Projekten im Landkreis, bei denen auch der BUND Naturschutz mitwirkt. Dazu gehören die Ökomodellregion, das Programm Bodenständig oder die Schwammregion Kelheim, die oft vom Kelheimer Landschaftspflegeverband VöF geführt werden.
Leider musste auch auf umweltzerstörende Projekte im Landkreis KEH hingewiesen werden, wie dem geplanten Dammbau in Staubing oder der enorme Flächenverbrauch mit der geplanten Amazon-Ansiedlung Rohr-Bachl als Spitze des Eisbergs.
Zu letzterem kam von BI-Vorstand Roland Weiß auch Dank an den BUND Naturschutz für die Unterstützung. Er erläuterte den Anwesenden die aktuelle Situation zur Amazon-Ansiedlung. Aktuell sind weitere Kontakte mit dem Wildenberger EVP-Fraktionsführer im Europaparlament Manfred Weber und Ministerpräsident Markus Söder geplant. Die ausgewogene Berichterstattung der Medien zum Thema freut ihn nach wie vor.
Vom BUND Naturschutz wird auch die geplante Wasserentnahme des neu gegründeten „Wasser- und Bodenverband Hallertau“ aus Donau, Amper und Isar kritisch begleitet. Insbesondere das Aufstellungsprocedere, verschiedene Satzungsinhalte und die Macht über die Wasserentnahme in der Hand weniger Nutzer sind Kritikpunkte.
Zuletzt wurde noch Werbung für das Artenhilfsprogramm „Einheimische Krebs im Landkreis Kelheim“ gemacht. Im Landkreis sind aktuell nur noch je ein Bestand von Stein- und Edelkrebs bekannt. Unter Führung der Regierung von Niederbayern soll hier ein Ehrenamtsprojekt durch die Fischereivereine und die Umweltverbände (BUND Naturschutz, Landesbund für Vogel- und Artenschutz) gestartet werden. An einer Mitarbeit Interessente können sich gerne im BUND Naturschutz Büro in Abensberg melden (bn.kelheim@t-online.de; Tel 0 94 43 - 91 80 17). Nach dem offiziellen Teil gab es noch intensive Diskussionen an den Tischen.