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Geschichte eines Storchenfangs

Erfreuliche Nachricht! Storch ist wohlauf und wird wieder ausgewildert.

23.07.2023

Meldung vom 03.08.2023

Heute erhielten wird die erfreuliche Nachricht von der Vogelauffangstation Regenstauf: "der am 16.07 bei uns abgegebene Storch ist erfreulicherweise wieder fit und wird heute Nachmittag zusammen mit zwei weiteren Störchen ausgewildert.

Meldung vom 23.07.2023

"Schwerfälliger" Storch in Mainburg hält BN-Vorstand Konrad Pöppel auf Trab....

Am Hopfenfestwochenende erreichte mich ein erster Anruf (Nicole Höfter), dass sich ein Storch seit längerem auf den Wiesen hinter dem Spielwarengeschäft Hoppala aufhält, der offensichtlich Probleme hatte wegzufliegen. Dann wurde die Polizeiinspektion Mainburg informiert. Die Beamten versuchten den Storch zu fangen, was Ihnen aber nicht gelang. Der Storch kam doch etwas hoch und erreichte wohlbehalten das Dach des städtischen Kindergartens. Dort verbrachte er wohl einige Nächte. Ich fuhr auch dort hin und habe ihn abgelichtet. Ein Fangen auf dem Dach erübrigte sich und ich fragte in der Vogelauffangstation "Donaustauf" bei Hrn. Bär an, wie ich mich weiter verhalten solle. Da ich ihm von keiner offensichtlichen Verletzung berichten konnte, empfahl er, das Thema einfach weiter zu beobachten. Die ganze Woche über gab es dann Anrufe bei mir, der Stadtverwaltung, dem Storchenbeauftragten Alois Eisenhofer, der Feuerwehr oder eben der Polizei. Der Storch bewegte sich auf den Straßen und Dächern der Innenstadt - so beschrieb ihn eine Meldung auf dem Dach der Gabelsberger Apotheke.

Am Samstag, den 15.07. bekam ich spätnachmittags dann wieder einen Anruf von der Feuerwehr zum Thema. Der Storch soll sich in der Espertstraße aufhalten. Ich fuhr hin. Er war tatsächlich auf dem Parkplatz gegenüber der ehemaligen Espertklause. Zwei Anwohner und Feuerwehrmann Martin Eisenmann waren vor Ort. Ein Beratschlagen ergab, dass ein großes Fischernetz wohl das passende Gerät zum Fang sei. Der Martin ist Gott sei Dank auch Fischer und kam mit einem wirklich großen Kescher an. In die Ecke gedrängt und den Kescher über  Kopf und Körper legte sich der Storch auf den Boden und blieb ganz ruhig. Dann wurde ein Klebeband um den Schnabel gebunden und die Augen mit einem Stofftuch bedeckt, dann in meinen Kofferraum gelegt und eine Decke darüber geschlagen.

Zuhause angekommen gelang es mir leider nicht den Notdienst der Vogelauffangstation zu erreichen. Der Storch kam in einen kühlen Kellerraum mit Wasser und Fleischwurst, wobei er letztere verschmähte. Nach zig Versuchen jemanden in der Vogelauffangstation zu erreichen wurde um Mittag herum dann ein Termin sonntags um 19.00 Uhr in Regenstauf vereinbart. Der Storch wurde im Keller wieder nach altbewährter Methode gefangen – es war dort etliches an Hinterlassenschaft auf dem Boden -, dann in einen Umzugskarton weich auf Holzwolle gelegt und wir machten einen Ausflug an den Regen. Hr. Bär nahm Adebar in Empfang und war von dem satten Gewicht überrascht. Die In-Augenschein-Nahme ergab: sehr großer und schwerer Storch ohne Parasiten und wohl kern gesund.

Eine These wäre nun: Der Storch hat sich auf den Mainburger Stadtabfall, wie z.B. Essensreste, spezialisiert. Da so viel zu holen war, ist er so schwer geworden, dass er nur mit Mühe hochfliegen konnte. Erste Meldungen, dass ein Storch durch Mainburgs Straßen spaziert, gab es schon im Mai dieses Jahres. Da es keiner der Brutstörche war, wird es wohl der jetzt gefangene Storch gewesen sein, der sich auf den Mainburger Müll spezialisiert hat. Da von der Auffangstation bisher kein Anruf kam, ist die Annahme, dass es dem "Mainburger Müllstorch" gut geht, sehr berechtigt.

Konrad Pöppel