Der Ruf nach Wildnis macht Förster wild
In einem Informations- und Diskussionsabend am 24.11.2015 im Gasthof "Lauberger" in Abensberg stellte BN-Waldreferent Dr. Ralf Straußberger die zentralen Grundsätze der BN Waldpolitik vor, die anschließend diskutiert wurden.
Der BN setzt sich seit Jahrzehnten für eine naturverträgliche Waldwirtschaft ein, die viele Forstleute und Waldbesitzer auch engagiert betreiben. So engagiert sich der BN für Verbesserungen bei der Umsetzung des Grundsatzes Wald vor Wild und bei der Förderung des Privatwaldes.
Für den Staatswald fordert der BN einen Vorrang für das Gemeinwohl und mehr Fachpersonal vor Ort. Doch auch eine naturnahe Forstwirtschaft hat Grenzen im Hinblick auf den Schutz der Artenvielfalt und natürlicher Waldprozesse. So kommen richtig alte Wälder oder gar Naturwälder hierzulande kaum mehr vor, dementsprechend selten bzw. bereits ausgestorben sind deren Bewohner. Um dem entgegenzuwirken, hat das Bundeskabinett 2007 auch mit den Stimmen von Horst Seehofer und Michael Glos aus Bayern die Nationale Biodiversitätsstrategie beschlossen. Darin ist festgelegt, dass sich10 % der Staats-, Bundes- und Kommunalwälder bis 2020 zu Naturwäldern entwickeln sollen. Der BN unterstützt diese Strategie und wirbt dafür, diese auch in Bayern umzusetzen. Nach BN Recherchen sind in Bayern von ca. 2,5 Millionen ha an Wäldern nur etwa 30 000 ha als Waldwildnis geschützt, überwiegend im Staatswald, vereinzelt in Kommunalwäldern. Dies macht nur etwa 2,6 Prozent der öffentlichen Waldfläche aus. Damit erreicht Bayern nur ein Viertel der Zielvorgabe der Nationalen Biodiversitätsstrategie. Bis auf Bayern machen sich die anderen Bundesländer an die Umsetzung.
Siehe Artikel vom 28.11. in der Mittelbayerischen Zeitung - hier!