Braucht der Landkreis Kelheim weiterhin einen Klimaschutzmanager?
Derzeit findet in Kattowitz der Weltklimagipfel statt. Die Warnungen aus der Wissenschaft zum Klimawandel sind klar.
Gelingt es uns die Grenzen des Paris Klimaabkommens von 2015 einzuhalten, kann sich der Klimawandel in vorhersagbarem Rahmen auswirken.
So aber wie wir heute agieren, werden wir diese Grenzen überschreiten, und wir müssen Angst haben, dass sich eine Klimakatastrophe entwickelt.
Klimaschutz benötigt dringend neue Rechtsrahmen in Deutschland und Bayern, dafür kämpft der BUND Naturschutz in Bayern auf Bundes- und Landesebene.
Bürgerenergiegesellschaften und Kommunen müssen die Möglichkeiten erhalten, Klimaschutz vor Ort umzusetzen. Dr. Uwe Brandl hat die Zeichen der Zeit erkannt und für die Stadt Abensberg eine Klimaschutzoffensive angekündigt und dies trotz einer sehr guten Ausgangslage im Bereich Klimaschutz. Dabei kann man noch so über manches diskutieren, aber die große Richtung stimmt.
Auch der Landkreis sollte sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern dem Klimaschutz den entsprechenden Stellenwert zubilligen. Dazu braucht der Landkreis Kelheim weiterhin einen „Kümmerer“, der zum Beispiel die Klimaschutzmaßnahmen koordiniert, für die Netzagentur Regensburg als Bindeglied und Ansprechpartner dient, sowie den Kommunen beratend zur Seite steht. Aus Sicht der BN Kreisgruppe Kelheim sollte der Landkreis zeitnah eine Klimaschutzzwischenbilanz ziehen. Können die vorgegebenen Ziele des Integrierten Klimaschutzkonzeptes und der Energienutzungspläne umgesetzt und erreicht werden.
Was wurde aus den angedachten konkreten Projekten, wo liegen die zukünftigen Schwerpunkte und vieles mehr.
Wir brauchen für den Klimaschutz dringend Sofortmaßnahmen, nicht nur in den Bereichen Energie und Verkehr, sondern auch im Bereich Landwirtschaft, sowie im Bereich Natur- und Gewässerschutz.
Als bayernweiter Natur- und Umweltverband fordern wir seit langem eine Umstellung auf eine ökologische nachhaltige Landwirtschaft, auf eine Landbewirtschaftung die die Biodiversität erhält, unsere Lebensgrundlagen schützt und dem Klimaschutz Rechnung trägt.
Klimarelevante Ziele in der Landwirtschaft sind u.a.:
- Verhinderung des Abbaus von Moorkörpern (CO2-Freisetzung vermeiden)
- Verhinderung des Abbaus von Humus (CO2-Freisetzung vermeiden)
- Aufbau von Humusschichten (CO2-Bindung)
- Keine Importe von Futtermitteln (hoher Energieaufwand; Regenwaldvernichtung und damit massive Klimaschäden – neben CO2-Problematik auch Themen wie Wolkenbildung und Sauerstoffproduktion)
- Keine Verwendung von synthetischem Dünger oder Gifte sowie kein Eintrag von Dünger/Gifte in Fließgewässer (hoher Energieaufwand; Aufdüngung der Ozeane und damit massive Klimaschäden – u.a. massives Algenwachstum und Abnahme des Sauerstoffgehalts)
- Bewässerung nur insoweit, dass es zu keinerlei Beeinträchtigungen von Oberflächengewässern und Grundwasser kommt (eine Versteppung der Landschaft fördert den Klimawandel).
Diese zusätzlichen Herausforderungen machen aus unserer Sicht eine/n Klimaschutzmanager/in dringend erforderlich. Dabei spielt es für uns keine Rolle, ob dafür eine neue Stelle ausgewiesen wird oder dies anderweitig zu erreichen ist.
Wir appellieren an die Politiker im Kreistag Kelheim, dem Wohl der einheimischen Bevölkerung - auch in Verantwortung für die Weltbevölkerung -, dem Wohl künftiger Generationen und der Verantwortung gegenüber der Schöpfung umfassend Rechnung zu tragen.
Peter Forstner
(Kreisvorsitzender der BN Kreisgruppe Kelheim)