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NANU! Umweltbildung

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Kinder+Jugend

„Lebensraum im und am Gewässer“ am 21. Juli 2023 im Kurpark Bad Abbach

Unter diesem Motto stand der Unterricht für die Schüler der Klassen 6a und 6b der Angrüner Mittelschule. Initiiert und gesponsort durch die Ortsgruppe des BN Bad Abbach erkundeten Schüler, welche „Bewohner“ es im Bach des Kurparks gibt und lernten, welche Tiere generell an und in Gewässern leben und wovon sich diese ernähren. Dafür bauten die beiden Referentinnen des Umweltbildungsprojektes NANU (Natur Abenteuer Neugierig Unterwegs) Frau Dr. Esther Kolbe und Frau Michaela Teichmann zwei Stationen auf, an denen dann den beiden Fragestellungen nachgegangen wurde. Nach einer kurzen Einführung durch die beiden Referentinnen gingen dann die Schüler und ihre Lehrer*in Frau Miriam Hackelsberger und Herr Mathias Müller höchst motiviert an den jeweiligen Stationen zur Sache. Freundlich unterstützt wurde die Aktion durch Frau Bettina Grünewald und ihr „Kurpark-Team“ mit Ausrüstung und Kaffee für die Betreuerinnen sowie durch die tatkräftige Mithilfe von Frau Sieglinde Wasöhrl von der BN Ortsgruppe. Unter der sachkundigen Anleitung der Biologin Frau Dr. Kolbe ging dann eine Gruppe in die praktische „Erforschung“, was sich alles im Kurpark-Bach befindet. Ausgerüstet mit Keschern wurde dann alles untersucht, was gefangen wurde. Neben Wirbeltieren wie dem Dreistachligen Stichling und Fröschen, lag der Fokus auf der Bestimmung der Wirbellosen, was schon eine gröiere Herausforderung war. Zur Bestimmung der Kleinlebewesen wurden Binokulare aufgebaut und Abbildungen mit allen möglichen Gewässerbewohnern ausgelegt, um vergleichen zu können, was man alles im Binokular sehen konnte. Erfreulicherweise stellte sich heraus, dass sich im Kurpark-Bach tatsächlich Leitarten fast aller ökologischen Gewässernischen befanden. Von Bewohnern, die sauerstoffreiches Wasser lieben wie Steinleiegenlarven bis hin zu Schlammbewohnern wie der Wasserassel gab es reichlich zu bestimmen. Das Spektrum reichte von Wasserläufern, Teichläufern, Flohkrebsen, Köcherleiegenlarven, Rückenschwimmern, Wasserkäfern bis hin zu Wasserskorpion und sogar ein Schneckenegel wurde gefangen. Aufmerksam lauschten die jungen „Forscher“ den Ausführungen von Fr. Dr. Kolbe zu der Entwicklung der Libellen, die sich, vom Ei bis zum fertigen Insekt, ausschließlich im Wasser abspielt. Dabei leben die Laven räuberisch und ernähren sich von anderen Wasserinsekten aber auch von kleinen Fischen und Kaulquappen. Sehr viel Interessantes gab es auch an der Station zur Bedeutung des Wassers für die ganze Tier- und Pflanzenwelt. Dabei ging die Naturpädagogin Frau Teichmann speziell auf den Umgang der Menschen mit Wasser ein sowie auf die Lebewesen, die eng an das Wasser gebunden sind. Aber wie sind denn überhaupt unsere Süiwasser-Reserven verteilt – eine interessante Frage! 69% des Süiwassers sind als Eis, Gletscher und Schnee vorhanden, 30% als Grundwasser und nur 1% als Oberflächenwasser in Seen, Flüssen und Bächen. Dies machte deutlich, wie wichtig der Erhalt des Polareises und der Gletscher sind. Mit der Frage „Wie viel Wasser verbrauchen wir durchschnittlich am Tag und wofür?“ wurde dann der praktische Teil begonnen. Nach intensiven Überlegungen und Diskussionen kamen die Schüler den Fakten erstaunlich nahe. In Deutschland verbraucht jeder Mensch im Durchschnitt pro Tag 130 Liter Wasser, während es in Afrika nur 25 Liter sind. Da musste man schon fragen, wofür diese Menge verbraucht wird und wie man besser einsparen kann. Ein Thema, das aufgrund des Klimawandels immer dringlicher wird. Mittels Eimer wurde dann der Verbrauch veranschaulicht. Das meiste Wasser verbrauchen wir für Duschen/Vollbad, Toilettenspülung, Geschirrspüler und Autowaschen. Fleißig wurde dann erarbeitet, wie das verbessert werden kann, um Wasser einzusparen. Ein weiteres Thema war, welche Lebewesen nah mit Wasser verbunden sind. Dafür hatte Frau Teichmann sogar einen präparierten Biber und eine Ringelnatter mitgebracht, beides Arten, deren Lebensraum ans Wasser gebunden ist. Vom Biber weiss man ja, dass er ein Dammbaumeister ist und so zur Wasserstands-Regulierung beiträgt. Auch Störche leben bekanntlich gerne in Feuchtbiotopen. Interessant war die Frage, wovon sich Störche ernähren. Da kamen Vorschläge wie Fische und Frösche, was vollkommen richtig ist. Aber eben nicht nur. Mit einiger Hilfestellung wurden dann die Nahrungsquellen der Störche erweitert durch Insekten wie z.B. Heuschrecken und Mäuse. Dass man das Storchennest „Horst“ nennt, brachte die Schüler auf die Idee, die beiden mitgebrachten Storch-Plüschtiere als Hans und Hermann zu taufen. Es wurden dann zwei Storchennester aufgebaut und die Schüler in 2 Gruppen aufgeteilt. In einem Staffelwettbewerb wurde ermittelt, welches der beiden Storchenjungen mittels eines nachgebauten Storchenschnabels mit dem meisten Futter versorgt wurde.